2018 – Hirschberg

Musikalische Völkerverständigung

Eine kleine Gruppierung der Gerhard-Most-Musikschule machte sich auf den Weg in das Hirschberger Tal und sorgte für Musikbeiträge anlässlich des Treffens des vor vier Jahren in Hirschberg gegründeten „Partnerschaftsvereins deutsch-polnische Verständigung“.
Für den Empfang im Palac Bukowiec (Schloss Buchwald)  hatten die Musikschulen Alfeld und Bad Warmbrunn ein gelungenes Begleitprogramm zusammengestellt. Neben den jungen Schüler/-innen der Querflötenklasse aus Bad Warmbrunn spielten Simon van Zoest (Violine), Volker Dehn (Klavier) und die Lehrerin der dortigen Musikschule, Anna Prusak (Querflöte), eine Trio Sonate von J.S. Bach. Ausser weiteren Duos, gespielt von S. van Zoest und V. Dehn sang die kleine Abordnung aus dem AlfelderVocalEnsemble mit Dorit von der Osten, Ute Baumgarte, Gesche Huth, Anne- Bärbel Winsmann und dem spontan eingegliederten S.van Zoest ein schlesisches Volkslied und ein von F. Mendelssohn Bartholdy vertontes Gedicht des schlesischen Dichters Joseph von Eichendorff: „Oh Täler weit, oh Höhen“.
Der Verein hatte Führungen durch Hirschberg, die Besichtigung des Riesengebirgsmuseums und abendliche Vorträge im Programm.  Die Reisegruppe der Musikschule ließ es sich nicht nehmen, traditionell mit dem Lift auf die Schneekoppe fahren um auf den Gipfel zu wandern.  Zum Abschluss der drei Tage gab es ein Abschlusskonzert in dem in den letzten Jahren beeindruckend restaurierten Schloss Wernersdorf (Palac Pakoszóv, Piechowice) . Aus der Freude am gemeinsamen Musizieren ergab sich spontan, dass auch dort Anna Prusak bereit war, mit Simon van Zoest und Volker Dehn gemeinsam zu musizieren. Dorit von der Osten aus Dresden, ein früheres Mitglied des AlfelderVocalEnsembles, sang zwei Lieder der jüngst wieder entdeckten Anna Teichmüller, die ihr Leben bis zu ihrem Tod zum großen Teil im schlesischen Schreiberhau verbrachte  und  inspiriert durch den Bruder Gerhard Hauptmanns, Carl, zur Komponistin wurde. Bei dem darauffolgenden gemeinsamen Essen ergaben sich viele Gespräche und Möglichkeiten neuer Kontakte zwischen den Gästen beider Länder. Pläne für eine weitere Zusammenarbeit der beiden Partnerschulen wurden besprochen.
Mit dem gebürtigen Schlesier Dr. Horst Berndt gab es regelmäßig Konzertreisen in das Hirschberger Tal mit einer größeren Teilnehmerzahl. Die diesjährige kleine Reisegruppe der Musikschule wurde ergänzt durch seine Tochter Christiane Berndt und seine Nichte Susann Ziegenbein und man hatte viele Gelegenheiten für erinnernde Gespräche. Auf dem Heimweg machte die Gruppe einen Abstecher nach Wolfshau zur „Fluchtburg“. In diesem Haus formierte sich im dritten Reich eine schlesische Widerstandsgruppe an der auch H. Berndts Vater Fritz Berndt beteiligt war. Der Anblick dieses Hauses hinterließ bei allen einen bleibenden Eindruck.
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