„Konzert im Wohnzimmer des ÜWL“
Die Leine-Deister-Zeitung in Gronau titelte unter dieser Überschrift:
Tag der Hausmusik Hausmusik im Foyer des Überlandwerk Gronau
Das Foyer des Überlandwerkes Gronau schien fast in eine kleine Konzertbühne verwandelt, mit solch starker Ausdruckskraft interpretierten am Freitagabend Schüler und Lehrkräfte der Gerhard Most-Musikschule Alfeld ein 60-minütiges Konzert. Musik aus verschiedenen Jahrhunderten für Gesang, Bläser, Streicher und Klavier wurde in Perfektion von allen Beteiligten geboten.
„Der Tag der Hausmusik ist vor allem dem gemeinsamen Musizieren im familiären und nachbarschaftlichen Umfeld gewidmet und zielt darauf ab, Menschen zu motivieren, selbst Musik zu machen. Mit kleinen Konzerten und Aufführungen im privaten Rahmen feiern zahlreiche Musiker und Musikschulen aus ganz Deutschland jährlich im November den Tag der Hausmusik“, erklärt der Vorsitzende Thomas Fiedler von der Musikschule Alfeld.
Eröffnet wurde der musikalische Reigen, im gut besuchten Foyer, mit dem Chaconne g-moll für Streicher von Henry Purcell (1659-1695), ein spanischer Volkstanz aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Unter der Leitung von Volker Dehn folgte das Stück „Sarabande- Largo für Posaune (Marvin Bloch) und den Streichern des Kammerorchesters. Larisa Werner, Querflöte, begeisterte die Zuhörer mit einem Menuett von Joseph Haydn und Laura Kaiser, Julie Masolle, Theresa Riecke und Lydia Schmidt brillierten an der Klarinette mit „Traditional America“ von Bill Bailey (*1964).
Mit Hingabe interpretierte Hannah Epmeier ein Klagelied von Claudio Monteverdi (1567-1643), sowie ein Frühlingslied von Girolamo Frescobaldi (1583-1643). Am Keyboard zeigte Hannes Rüdiger sein Können mit „Little Brown Jug, aus Amerika.
„Amarilli mia bella“ ein Liebeslied von Giulio Caccini (1545-1618) wurde bravurös als Sologesang vorgetragen von Maire Gador. Mit der Querflöte spielte Kiara Schulz das Allegro aus „Eine kleine Nachtmusik“ von W. A. Mozart (1756-1791). „Somewhere over the rainbow“ gesanglich vorgetragen von Deborah Busch, Hannah Epmeier, Maire Gador und Pia Marie Oelze ist eines der bekanntesten Lieder der späten 1930er Jahre von Harold Arlen (1905-1986). Es ist Teil der Filmmusik zum Musicalfilm Der Zauberer von Oz. Auf der Violine glänzte Zoè Bornemann mit dem Weihnachtslied „Was soll es bedeuten“.
Ein Leckerbissen zum Schluss war das Allegro F-Dur aus dem Konzert „Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi (1678-1741). Es war bearbeitet für drei Violinen und Orchester. Die Zuhörer honorierten das gelungene Konzert mit anhaltendem Beifall.
Simon van Zoest Schulleiter der Gerhard-Most-Musikschule Alfeld, bedankte sich bei den Geschäftsführern Volker Zündorf und Markus Königshofen vom Überlandwerk Gronau, dass sie das Foyer als „Wohnzimmer“ für das gelungene Konzert nutzen duften.
Im Anschluss gab es noch Gelegenheit für Interessierte sich über die verschiedenen Instrumente und Angebote der Alfelder Musikschule zu informieren.
Text und Fotos: Rolf Ike
Am Rande notiert:
Tag der Hausmusik
Ursprünglich war der 22. November Gedenk- und Namenstag der heiligen Cäcilia von Rom, Patronin der Kirchenmusik. Seit 1932 findet an diesem Tag in Deutschland der Tag der Hausmusik statt. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde noch regelmäßig zu Hause musiziert. Diese Tradition rückte durch die Verbreitung von Musikanlagen merklich in den Hintergrund. Der Tag der Hausmusik dient vor allem dazu, das familiäre und nachbarschaftliche Musizieren wiederzubeleben. Dabei soll Musikern auch die Möglichkeit gegeben werden, in kleinem Rahmen aufzutreten.